Samstag, 31. Dezember 2011

Was ich euch wünsche



Ich wünsche euch:

Tränen und Freude
Schmerz und Heiterkeit
Verlust und Finden
Verstehen und Erkennen
Hass und Liebe
Wut und Vertrauen
Ende und Anfang
Scheitern und Gewinnen
Niederlagen und Erfolge
Ängste und Unbesorgtheit
Eisnebel und Sonnenschein
Hitzefrei im Winter
Schneeballschlachten im Sommer

Weil nur diese Gegensätze uns das Leben in der ganzen Vielfalt erfahren lässt.
Ich wünsche euch den Mut eurer Intuition zu folgen und die Kraft der zu sein, der ihr seid.
Ich wünsche euch Menschen an eurer Seite, die euch glücklich machen, das ihr euch befreit von Resegnation, falscher Vernunft, Hinnahme und Pflichterfüllung und das jeder erkennt wie wunderbar und schön das Leben ist.

Wir haben nur das eine und jeder Tag, an dem man nicht Lebt und lächelnd sagen kann, mir geht es gut und ich bin glücklich, ist ein verlorener Tag dieses kosbaren Geschenks. 

Mir wünsche ich dass ihr auch 2012 an meiner Seite seid!

Guten Rutsch
eure Stephanie <3

Montag, 19. Dezember 2011

Twoesie


Es ist Montag, der 19.12.2011 um 22 Uhr. Ich habe den Umschlag von @Sieben_Siegel schon heute Mittag im Briefkasten gefunden, aber ich wollte Ihn in aller Ruhe öffnen.
Meine Tage sind nicht ruhig zurzeit. Sie sind hektisch, stressig, voller Ungewissheit, Ängsten und Sehnsüchten. Es ist nicht Weihnachten für mich, nicht die Art von Weihnachten die ich mir wünsche. Ich spüre keine Stille und keinen Frieden in mir, ertappe mich, wie ich mich ins neue Jahr wünsche und genervt den Radiosender wechsle, wenn ein Weihnachtslied erklingt.
Du lieber @Sieben_Siegel hast es heute mit deinen Worten, die du an mich gerichtet hast,  geschafft, mich inne halten zu lassen, mich zu besinnen und du hast mich mit deinen Worten ergriffen.
Ich danke Dir von Herzen für die Zeit die du dir für mich genommen hast. Für die Zeit, die du an mich gedacht hast um mich lächelnd zu wissen und dafür das du einer der Menschen bist, den es glücklich macht, wenn andere Menschen glücklich sind.

Deine Stephanie


Die Seele sagt ....


Es war noch nie so dunkel und noch nie so kalt und es geschah unvorbereitet und plötzlich. Nicht so wie bei anderen Menschen langsam und schleichend und es traf die Gefühle mit einem Schlag, dem keiner standhalten konnte. Wenn man aufmerksam gewesen wäre, hätte man es vielleicht voraus ahnen können, denn jeder die die Situation von außen betrachtete, sah, dass der Zusammenbruch unausweichlich war. Jeder wusste, dass kein Mensch in der Lage ist, über eine so lange Zeit diese Art von Demütigungen, Lügen, Gewalt, Hass und Zwang auszuhalten. Jedoch jedes der Gefühle hielt sich selbst für unverletzbar und stark. Anstatt zu rebellieren, versuchte jedes für sich noch mehr zu leisten. Kein Gefühl gönnte sich Ruhe und keiner hielt sie auf. Die Seele gab Zeichen, versuchte als Mutter der Gefühle alle zusammenzuhalten und ihnen Glücksmomente zu schenken, damit sie innehalten und Kräfte sammeln konnten.

Doch eines Tages kam der Moment, der alles zerbrechen ließ. Der Moment, der kommen musste. Der Moment, an dem die Seele in sich zusammenbrach. Ausgelöst durch eine scheinbare Kleinigkeit, die aber aufgrund der vorhergehenden Situation ausschlaggebend war.  Die Seele verschwand. Die Gefühle konnten nichts machen und waren vor Angst und Hilflosigkeit wie gelähmt. Egal welche Versuche sie unternahmen sie zu halten, die Seele wurde immer durchsichtiger, sie lachte nicht mehr und keines der Gefühle war in der Lage an sie heranzukommen. Sie zog sich zurück in die dunkelsten Kammern des Körpers und keiner war in der Lage sie dort herauszuholen. Irgendwann war sie weg. Es herrschte eine nie erlebte Hilflosigkeit unter den Gefühlen. Eine Trauer, die man nicht ausdrücken konnte und eine Leere, die so unsagbar furchtbar war, dass es dafür keine Worte zu geben schien.

Die Gefühle fingen an, sich untereinander zu bekriegen und es war so, als würde das Ende vorbestimmt sein. Die Angst und der Wahnsinn rissen die Macht an sich. Nicht aus Boshaftigkeit, sondern weil sie sich nicht anders zu helfen wussten. Sie wüteten unter den anderen Gefühlen, schüchterten sie ein und verbannten die Zuversicht, die Hoffnung und die Fürsorge in tiefe Kerker und schlossen sie ein. Die Liebe saß regungslos und leer auf dem Herzen. Sie war nicht mehr fähig etwas zu empfinden. Selbst nicht für die Menschen, die sie lieben müsste. Die sie mehr lieben müsste als sich selber, die Kinder. Eine unendliche Scham hielt sie gefangen in ihrer Hilflosigkeit und ihrer Trauer.

Es vergingen viele Wochen, vielleicht waren es auch Monate. Nirgends gab es einen Ausweg, bis eines Tages der verzweifelte Mut  durch die Räume strich und die Verwüstung betrachtete. Er lief in die Kerker und befreite die Fürsorge und wies sie an, sich um die Liebe zu kümmern. Dann befreite er die Zuversicht und die Hoffnung und bat sie mit ihm zu kommen. Die drei machten sich auf den Weg. Auf den Weg in die dunkelsten Kammern des Körpers. Sie trotzten den Schreien, die sie hörten und widerstanden der allumfassenden  Angst, der sie entgegentreten mussten. Sie ignorierten den Wahnsinn, der wütete und endlich fanden sie sie. Die Seele lag wie tot auf dem kalten Boden und war nur noch ein Schatten ihrer selbst.  „Ich weiß, dass Alles aussichtslos erscheint und keiner von uns mit dieser Situation umgehen kann, ich weiß aber auch, dass es nie wieder eine Chance für uns geben wird aus dieser Situation herauszukommen wenn du nicht bei uns bist.“, sagte der Mut sanft zur Seele, kniete sich neben sie und streichelte sacht ihren Kopf. Die Seele sah den Mut lange fragend an, ihre Augen waren leer. Sie konnte nicht einmal mehr weinen. Sie schüttelte den Kopf und drehte ihn weg, so dass ihr BlicK in die Dunkelheit fiel.

Der Mut erhob sich. Die Hoffnung und die Zuversicht drehten sich traurig um, um den Rückweg anzutreten. Da schrie der Mut die Seele an: „Du stehst jetzt auf und kommst mit uns! Hast du gehört?  Ich werde nicht gehen, bevor du nicht mit mir zusammen hier herausgehst.“ Eine ewig erscheinende Stille herrschte in dem Raum. Doch dann hörten sie die Seele sagen: „Geht weg. Bitte geht weg!  Ich kann nicht mehr!“ Der Mut nahm sie behutsam auf den Arm. Er küsste ihre Stirn und sprach halb flüsternd: „Kleine, mach dir keine Sorgen, ab jetzt übernehme ich.“ Er hob sie auf und trug sie aus den dunklen Gewölben. Sehr  langsam, Schritt für Schritt vorbei an dem Wahnsinn und an der Angst, die sie scheinbar erleichtert und ohne Widerworte passieren ließen, in die Herzkammer zur Liebe und zur Fürsorge.

Alle Gefühle trafen dort nach und nach ein. Eins nach dem anderen legte sich zur Seele und wärmte sie, hielt sie und gab ihr etwas von ihrer Kraft ab. Auch der Wahnsinn und die Angst kamen nach einiger Zeit dazu und schenkten der Seele ihre Stärke. Es dauerte wieder einige Wochen bis man erkennen konnte, dass die Seele anfing, sich zu erholen.

Der Mut wich keine Sekunde von ihrer Seite, hielt ihre Hand und küsste ihre Stirn. Eines Tages endlich erhob sich die Seele, trat mit dem Mut an der Hand vor, sah in jedes einzelne Gesicht der verschiedenen Gefühle und sprach: „Was wir erleben mussten war das Schlimmste was uns jemals widerfahren ist. Ich weiß, dass uns so etwas nie wieder passieren wird. Was wir uns gegenseitig angetan haben, hätte fast dazu geführt, dass wir zerbrochen wären. Zerbrochen am Leben. Zerbrochen an falschen Erwartungen anderer.  Nun ist es an uns, daraus zu lernen und dafür zu sorgen niemals wieder in diese Situation zu kommen. Wir haben nur dieses eine Leben und schon morgen könnte es vorbei sein. Jeder von euch wird in Zukunft dafür sorgen, dass wir uns nicht mehr falschen Zwängen unterwerfen, dass wir uns nicht mehr von falscher Verantwortung leiten lassen werden und dass wir alles dafür tun, das was uns glücklich macht, zu halten. Es gibt keinen anderen Weg, denn sonst werden wir niemals sagen können, wir haben mit allen Gefühlen gelebt. Es gibt keine zweite Chance,  sonst bleiben wir immer ein Schatten unserer selbst. Der Tod, dem wir so nahe waren, würde uns als Erlösung erscheinen.“  Die Gefühle nickten und eins nach dem anderen ergriff die Hand des nächsten. So standen sie vor der Seele, mit gesenktem Blick, voller Scham, was sie sich gegenseitig und der Seele angetan hatten.  So vereint schworen sie, ab sofort alles dafür zu tun auf einander zu hören, sich zu achten und zusammen das Leben zu leben, welches sie sich wünschten. Auch die Liebe trat zur Seele, ergriff ihre Hand und ganz langsam durchströmte sie das so lange herbeigesehnte  Gefühl, welches sie so schmerzlich in sich suchte und an dem sie heute und für alle Tage nie wieder zweifeln würde: Das Gefühl zu leben.